Fragen & Antworten

Sie haben Fragen zum Campus Horw? Wir haben die Antworten auf die häufigsten Fragen für Sie bereitgestellt. Ist die Information, die Sie suchen noch nicht dabei? Schreiben Sie uns. Wir werden bemüht sein, Ihre Frage entsprechend zu beantworten. So wird mit Ihrer Hilfe das Fragen & Antworten-Verzeichnis laufend erweitert.

  • Warum braucht es eine Urnenabstimmung resp. worüber stimmt die Horwer Bevölkerung ab?
    Damit das Projekt Campus Horw umgesetzt werden kann, müssen die Parzellen Nrn. 540, 541, 557, 931, 1587, 1880, 1879 sowie Teile der Parzellen Nrn. 550 und 1955 von der Zone für öffentliche Zwecke in eine Sonderbauzone Campus umgezont werden. Das setzt eine Urnenabstimmung voraus. Diese Umzonung ist nötig, um den Betrieb und die Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Horw für Unterricht und Forschung umsetzen zu können. Die Sonderbauzone Campus ist neu mit einer Bebauungsplanpflicht überlagert. D.h., Baubewilligungen für Neu- und Ersatzbauten können nur gestützt auf einen Bebauungsplan erteilt werden. Dieser bietet der Gemeinde Horw die Möglichkeit, detaillierte Vorgaben für die Bauherrschaft zu machen. Die Stimmbevölkerung von Horw wird an einer Urnenabstimmung im Frühling/Sommer 2023 über den Bebauungsplan Campus Horw sowie über die Teiländerung des Zonenplans abstimmen.
  • Wie hoch werden die Gebäude werden?

    Mit dem Bebauungsplan wird eine maximale Gebäudehöhe definiert. Diese liegt bei 473,50 m ü. M. und darf mit Ausnahme von technisch bedingten Aufbauten, Anlagen für die Energiegewinnung, Anlagen sowie Masten und Antennen für Forschungszwecke, Mobilfunkantennen und Elementen der Freiraumgestaltung nicht überschritten werden. Das geplante Projekt wird diese Maximalhöhe einhalten. Bei der Planung wird Wert daraufgelegt, dass die Gebäude dem Gelände angepasst werden.

  • Wie wird die Nachhaltigkeit beim Bau umgesetzt?

    Neubauten, Erneuerungen, Freiräume sowie deren Erschliessung werden eine hohe städtebauliche, gestalterische und ökologische Qualität aufweisen. Damit sichergestellt werden kann, dass diese Anforderungen eingehalten werden, sind Neubauten und Erneuerungen mit dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) zu zertifizieren, wobei die Auszeichnungen «Silber», «Gold» und «Platin» erreichen werden können. Neben den Themen erneuerbare Energien, Treibhausgasreduktion, umweltschonender Bau und Betrieb deckt der SNBS auch gesellschaftliche Themen wie Partizipation, hohe Nutzungsqualität, etwa durch hindernisfreies Bauen, sowie gesundheitliche Kriterien ab. Mit dem Bebauungsplan wird der Level «Gold» vorgegeben.

  • Auf dem neuen Campus werden in Zukunft rund 4’000 Studierende sowie rund 1'000 Mitarbeitende täglich ein- und ausgehen. Was ist hier geplant, damit es nicht zu Mehrverkehr im Quartier kommt?

    Das Mobilitäts- und Erschliessungskonzept für den Campus Horw sieht vor, dass das heute schon bestehende Parkplatzangebot (400 Parkplätze) nicht ausgebaut wird. D.h., bei einer Verdoppelung der Anzahl Mitarbeitenden und Studierenden bleibt die Zahl der Zu- und Wegfahrten konstant. Um eine Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr auf den öV und den Fuss- und Radverkehr zu erreichen und gleichzeitig die Erreichbarkeit und Kapazitäten auch in Zukunft zu gewährleisten, werden genügend attraktive Angebote und Infrastrukturen für den öV, den Fuss- und den Radverkehr sowie wirkungsvolle und verbindliche Massnahmen des Mobilitätsmanagements erarbeitet, wie beispielsweise die Förderung von Fahrgemeinschaften, Reparaturwerkstätten für Velos, Ladeinfrastrukturen für E-Mobilität.  

    Generell gilt: Die Erschliessung (Zu- und Wegfahrt ab der ESH) der Parkierungsanlage wird strikt über den Kreisel Technikum, d.h. von Süden her erfolgen und entsprechend signalisiert.

  • Wie wird verhindert, dass im Quartier parkiert wird?

    Das Mobilitäts- und Erschliessungskonzept für das Projekt Campus Horw sieht vor, dass das heute schon bestehende Parkplatzangebot (400 Parkplätze) nicht ausgebaut wird. Das bedeutet: Mehr Mitarbeitende und Studierende müssen motiviert werden, zu Fuss, mit öV oder Velo anzureisen. Dafür sieht das Erschliessungs- und Mobilitätskonzept verschiedene Massnahmen vor, wie z.B.:

    • Prüfung eines Ausbaus des S-Bahn-Angebotes.
    • Betriebliche Anpassungen durch die Hochschulen, wie Staffelung der Unterrichtszeiten.
    • Förderung von Fahrgemeinschaften.
    • Ausbau der Veloinfrastruktur (z.B. neue Velostationen) und Umgestaltung des Brünigwegs im Bereich des intensivsten Personen- und Veloverkehrs.
  • Was passiert mit dem Projekt bis zur Urnenabstimmung?

    Vom 25. Februar 2022 bis zum 25. März 2022 findet die Mitwirkungsauflage statt. Anschliessend folgt im Sommer 2022 die öffentliche Auflage. Die Urnenabstimmung ist für den Frühling/Sommer 2023 geplant. In der Zwischenzeit wird das Wettbewerbsprojekt überarbeitet und die Projektierung vorbereitet.

  • Wie wird der Erhalt der geschützten Bäume sichergestellt?

    Im Bebauungsplan ist die Baumschutzzone ausgeschieden. Zwei der drei alten Bäume werden erhalten, der Baum, der gefällt werden muss, wird ersetzt. In der Baubewilligung sind die Bedingungen und Auflagen zum Schutz der bestehenden Bäume und Hecken, insbesondere während der Bauzeit, festgehalten.

  • Wieso ist im Naturobjekt 1 (Baumgruppe Eichen) ein Baum zu ersetzen?

    Der am westlichsten gelegene Baum der Baumgruppe steht zu nahe beim Kopfbau Nord. Er muss deshalb gefällt und durch einen neu gepflanzten Baum ersetzt werden. Der Gesundheitszustand dieser Eiche ist gemäss der Baumbeurteilung von 2019 schlecht; man kann davon ausgehen, dass er noch höchstens 5-10 Jahre stehenbleiben könnte. Deshalb wird empfohlen, eine Ersatzpflanzung vorzunehmen.

  • Werden die Gebäude starke Lichtemissionen abgeben am Abend und in der Nacht?

    Die Räume an der nördlichen Fassade des Kopfbaus Nord funktionieren mehrheitlich als Büro- und Seminarräume und werden am Tag (bis 22 Uhr) benutzt. Die Lichtemissionen werden durch in der Fassade integrierte Verdunkelungsvorhänge reduziert und eine bewegungsgesteuerte Beleuchtung vermeidet unnötige Lichtemissionen. Leuchtende Beschriftungen sowie weitere Signaletikelemente werden an weniger empfindlichen Standorten auf dem Campus platziert.

  • Werden die hohen Gebäude nicht die Nachbarschaft mit Schatten «zudecken»?

    Das städtebauliche Konzept geht von einer Höhenstaffelung mit dem Höhenpunkt im südlichen Bereich des Areals aus. Der nördliche Kopfbau ist das niedrigste Gebäude in dieser Abfolge und reagiert dadurch auf die benachbarte Wohnbebauung, um den Schattenwurf zu minimieren. Der vorgegebene nördliche Grenzabstand wird vollständig eingehalten.

  • Wozu braucht es eine Erweiterung des Campus Horw?

    Der Campus wurde 1977 eröffnet, damals für etwa 600 Studierenden und 150 Mitarbeitende. Heute sind es rund dreimal so viele, die dort am Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern lernen, lehren und forschen, nämlich fast 1’900 Studierende und 535 Mitarbeitende. Die PH Luzern, die nach Horw ziehen soll, ist heute auf acht verschiedenen Standorte in der Stadt verteilt. Mit einem erweiterten Campus Horw schafft man eine Lösung, die zwei Probleme behebt. Einerseits die Platznot bei Technik & Architektur, andererseits die Zersplitterung der Standorte der PH. Mit einem gemeinsamen Campus können Mietkosten gespart werden. Auch die Nutzung von Synergien an den beiden Hochschulen reduziert die Kosten und es kann überdies gegenseitig von Wissen profitiert werden. (Ist-Zustand: HSLU 1’873 Studierende, 535 Mitarbeiter // PH: 2’200 Studierende, 500 Mitarbeiter).

  • Welche Synergien gibt es zwischen der PH Luzern und dem Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern?

    In der Planung ist vorgesehen, dass die grossen Hörsäle, die Bibliothek, die Mensa und Cafeterien sowie auch der Bereich Hochschulsport gemeinsam genutzt werden. Bereits heute arbeiten die beiden Institutionen für einzelne Projekte im Hinblick auf die Ausbildung zukünftiger Lehrpersonen für MINT-Fächer zusammen. Eine Ausdehnung der Zusammenarbeit ist für beide Seiten fruchtbar.

  • Welchen Nutzen haben die Bürgerinnen und Bürger des Kantons Luzern?

    Die PHLU und die Hochschule Luzern tragen zur Attraktivität und zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Luzern bei: gute Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote spielen beim Entscheid, wo eine Familie leben will, eine wichtige Rolle. Und für die Unternehmen sind sie mindestens ebenso wichtig, sie können qualifizierte Fachkräfte rekrutieren, die «vor Ort» ausgebildet werden. Kommt dazu, dass sie auch von der Forschungstätigkeit der Hochschule profitieren – es gibt viele gemeinsame Projekte, bei denen neue Produkte oder Dienstleistungen entwickelt und Innovationen getestet werden. 2019 liefen am Departement Technik & Architektur der HSLU 195 Forschungsprojekte. Die Innovationsfähigkeit soll ausgebaut werden und zieht dann auch Startups und weitere Firmen. Zudem braucht der Kanton, die Zentralschweiz und nicht zuletzt die gesamte Schweiz Lehrerinnen und Lehrer. Die PH Luzern trägt dazu bei, dass genügend Lehrpersonen ausgebildet werden, die unserer künftigen Generationen unterrichten.

  • Was passiert mit den verbleibenden Standorten der PH Luzern?

    Die bestehenden Mietverhältnisse werden aufgelöst. Wer im Konkreten in diese Gebäude einzieht, ist noch offen. Allenfalls werden einige zu Wohnraum umfunktioniert, der gerade in der Stadt Luzern relativ rar ist.

  • Warum ist Horw ein guter Standort für einen Campus der beiden Hochschulen?

    Das Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern ist seit über 40 Jahren hier angesiedelt. Als Ausbildungsstätte für junge Ingenieure und Architekten ist der Standort schweizweit etabliert. Für die PHLU bietet sich die einmalige Möglichkeit, die gesamte Pädagogische Hochschule an einem Ort anzusiedeln. Mit den S-Bahn und Bus ist der Campus Horw schon heute gut erschlossen. Auch die Velowege zum Campus sind ausgebaut. Für die Anfahrt mit dem Auto liegt der Campus ebenfalls ideal, da Horw über eine Autobahnausfahrt verfügt. Für die Erweiterung des Campus wurde ein Mobilitätskonzept erarbeitet, dass sicherstellen soll, dass die verschiedenen Verkehrsträger sich optimal ergänzen.

  • Coronakrise: Warum soll jetzt mit vielen guten Erfahrungen zum Fernstudium in eine Infrastruktur investiert werden?

    Die Coronakrise hat auf der einen Seite aufgezeigt, was durch die Digitalisierung alles möglich ist, auf der anderen Seite hat sie auch aufgezeigt, wo die Grenzen sind. Gewisse Studiengänge lassen sich nicht oder kaum im gewünschten Rahmen vollständig digital realisieren, weil Labore oder Werkstätten benötigt werden. Auch Prüfungen und Leistungsnachweise zum Beispiel lassen sich nur mit extremem Aufwand und dann auch nur in einem reduzierten Rahmen organisieren. Angehende Lehrer stehen nach der Ausbildung im Schulzimmer, arbeiten mehrheitlich analog. Da macht es wenig Sinn, sie nur digital auszubilden. Zudem hat die Krise veranschaulicht, wie wichtig der Präsenzunterricht ist. Der Gewinn eines Studiums besteht nicht nur im vermittelten Wissen, sondern auch in den Netzwerken, die hier aufgebaut werden. Dies ist digital nur beschränkt möglich.

  • Macht es in Zeiten der Digitalisierung Sinn viel Geld in Gebäude, also in Unterricht vor Ort, zu investieren?

    Auch wenn sich E-Learning und andere zeit- und ortsunabhängige Lern- und Lehrmethoden weiterentwickeln, wird Präsenzunterricht und projektbezogenes Arbeiten im Team weiterhin im Kern das Modell der Fachhochschulen und der Pädagogischen Hochschulen ausmachen. Die moderne flexible Bauweise erlaubt zudem eine stetige Anpassung an sich wandelnde Bedürfnisse.

  • Warum dauert es von der Abstimmung über das Finanzierungsmodell fast 10 Jahre bis zur Fertigstellung des Projekts?

    Die Dauer des Bauprozesses nach der Abstimmung entspricht der Dauer vergleichbarer Bauprojekte dieser Grösse. Für ein Projekt mit vorliegender Komplexität (zum Beispiel Nutzeranforderungen), Dimension (eine der grössten Baustelle der Zentralschweiz) sowie dem Bauen unter kontinuierlichem Schul-Betrieb ist der Fahrplan von fast 10 Jahren realistisch.

    Fahrplan gemäss Botschaft B39:

    • Abstimmung Frühling 2021
    • Wettbewerb Siegerprojekt Sommer 2021
    • Erarbeitung Bebauungsplan und Richtprojekt 2021 bis 2023
    • Vorprojekt, Bauprojekt, baureifes und bewilligtes Projekt 2022 bis 2024
    • Frühester Baustart ab 2025
    • Erste Etappe abgeschlossen (Schulbetrieb) ab frühestens 2029
  • Mit welchen Emissionen muss die Gemeinde während der Bauzeit rechnen?

    Die Emissionen während der Bauphase werden soweit möglich für die Umgebung minimiert. Im Rahmen der Projektierung werden Lösungen zur Minimierung der Emissionen gesucht.

  • Gibt es Garantien dafür, dass das von der Stimmbevölkerung angenommene Kostendach eingehalten wird?

    Im Rahmen der Abstimmung zur Gründung der Immobilien AG hat das Luzerner Stimmvolk einen Sonderkredit von 53,5 Millionen Franken für die Planungskosten für die Entwicklung der Grundstücke des Campus Horw und die Gründung der Immobilien AG bewilligt.

    Die Gesamtinvestitionen für den Campus Horw, die nicht Gegenstand der Botschaft sind, belaufen sich voraussichtlich auf rund 365 Millionen Franken basierend auf einer Grobkostenschätzung. Die Mittel dazu werden nicht durch den Kanton aufgebracht, sondern als Fremdmittel durch die Immobilien AG zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um Zielkosten. Die Kostenprognosen werden phasenweise mit der Projektierung und Realisierung präzisiert und überwacht.

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